Im Rathaus brennt noch Licht …
16 anwesende Mitglieder hatten heute zwei Gäste sowie Grund zum Feiern und Grund zur Trauer.
Anlässlich ihres 80. Geburtstages (siehe letztes Treffen) hat Helga Kienert unserer Runde einige Tabletts Brötchen und Getränke spendiert. Gotthard Hüttl nahm das zum Anlass, um einen kurzen Aufsatz über Brücken vorzulesen. Er übertrug darin Brücken als Bauwerke in Lebensbrücken und hat diese dann „jahrzehnteweise“ in Lebensabschnitte übertragen und entsprechend zitiert. Eine interessante Lektüre, die er anschließend Helga Kienert übergab.
Ja, und es war auch Gotthard Hüttl, der heute eigentlich mit Gerhard Wagner zusammen seinen und dessen Geburtstag im Kreise der Geschichtsgruppe feiern wollte. Aber – das, was alle bereits wussten- bestätigte Ingobert Rost noch einmal: Unser eifriges Mitglied Gerhard Wagner ist am Samstag, den 11. Mai 2019, einen Tag vor seinem 90. Geburtstag, verstorben. Ingobert Rost erinnert an ihn und gibt Daten zur Beerdigung bekannt. Eine Gedenkminute wurde abgehalten.
Ingobert Rost macht auf einen Artikel des „Chemnitzer Tageblatt“ unter dem 14. Juni 1893 aufmerksam, der an den Besuch des sächsischen Königs Albert in Einsiedel detailliert eingeht. Dieser Artikel ist – leicht gekürzt – im „Einsiedler Anzeiger“ Mai 2019 wiedergegeben.
Peter Weber hat vom Jochen Schneider eine Kiste mit wertvollen historischen Zeitdokumenten erhalten. Es handelt sich um das Gästebuch der „Waldklause“ sowie anderen Unterlagen und Fotos von ebenda von Ende der 1960er bis Anfang der 1980er Jahre. Jochen Schneider war zum Zeitpunkt der Küchenleiter der damaligen KONSUM-Gaststätte. Er hat uns diese Unterlagen zum dauernden Verbleib überlassen. Vielen, vielen Dank, sie sind in guten Händen! Dank auch an Peter Weber, der den Kontakt diesbezüglich hergestellt hat.
Silvio Müller hat dann eine sehr umfassende Präsentation über die geplante Gedenktafel für das Massengrab auf dem Friedhof vorgetragen. Er hat sich viele Gedanken gemacht und Fotomontagen angefertigt, die von Sven Börner via Beamer und Leinwand visuell dargestellt wurden. Silvio Müller gab zu allen Bildern Hinweise und konnte schließlich auch viele Kalkulation zu vielen Möglichkeiten verschiedenster Tafeln präsentieren. Beträchtliche Unterschiede sowohl vom Material her als auch logischerweise vom Kostenpunkt für dieselben.
Und jetzt kommt´s … zwei wichtige Punkte:
- Die Geschichtsgruppe konnte sich einstimmig auf einen Entwurf für die zukünftige Gedenktafel festlegen (eigentlich sind es drei kleinere)
- Und dann der Dämpfer: der Vorstand trägt dies offensichtlich finanzierungtechnisch nicht mit und will eine völlig andere Tafel!
Vereinsvorsitztender Gerd Arnold, der als Mitglied der Geschichtsgruppe hier auch den Vorstand regelmäßig vertritt, war urlaubsbedingt abwesend. Eine Anfrage von Ingobert Rost, ob ein anderes Vorstandmitglied anwesend sein kann (da ja klar war, dass die Thematik auf dem Tisch kommt) wurde von Vorstandsmitglied Frank Schreiber schriftlich beantwortet.
Sinngemäß schrieb er, dass der Vorstand plant, 200 € (Topf Vereinsförderung des Ortschaftsrates) für eine Gedenktafel an Standort des ehemaligen „Facius-Häusels“ auszugeben, was offensichtlich keine Zeit hat. Zeit hat dagegen die Gedenktafel, die einerseits zum 75. Jubiläum der Bombardierung bis 5. März nächsten Jahres stehen sollte und – da es noch ewig hin ist – freilich völlig anders gestaltet werden soll, als der Entwurf, der bereits seit Monaten mit dem Kirchenverstand abgestimmt ist. Als der Verfasser in die Runde schaut, kann er die Zustimmungswerte prozentual gut abschätzen: null!
Eine Konsolidierung seitens des Vorstandes mit den Mitgliedern der Geschichtsgruppe, die tief in der Thematik stecken, fand nicht statt!
Weshalb also die Vorstandsmitglieder Uwe Denk, Roswitha Anke, Frank Schreiber und Gerd Arnold diese Entscheidung fällten, bleibt spekulativ, da ja keiner anwesend war!
15. Juni 2019: Ingobert Rost erinnert an die Überschneidung von Vereinsfeier Wettinhöhe, Beerdigung Gerhard Wagner und „Tag der offenen Tür“ im Einsiedler Wasserwerk.
Dann zitiert er noch eine lustige Episode aus Erfenschlag vom Besuch des letzten sächsischen Königs Friedrich August III., als dieser 1905 auch die Talsperre besuchte und einen kurzen Stopp im Nachbarort einlegte.
Dann kam das Thema auf Berbisdorf. Eine mangelnde Zusammenarbeit von dort mit der Geschichtsgruppe wurde besprochen und bedauert. Wir haben zum Zeitpunkt niemand aus dem Ortsteil in unseren Reihen. Jürgen Fritzsche, einer unserer Gäste heute und Berbisdorfer, will mal beim „Verein Berbisdorf“ vorfühlen. Eine Einladung seitens der Geschichtsgruppe an Berbisdorfer Interessierte wird erwogen.
Eine Art „Rivalität“ gibt es wohl schon seit der Eingemeindung 1936. Diese Integration wurde von dort nicht gewollt und die Einsiedler Bezeichnung „Kolonie“ für Berbisdorf tat seinerzeit wohl ein Übriges. Andererseits gab es im nun in Bälde endeten Ortschaftsrat (Legislaturende) mit Walter Hähle und Andreas Edelmann zwei „Ur-Berbisdorfer“ – die Zusammenarbeit war ausgezeichnet, wie der Verfasser als „Ur-Einsiedler“ meint!
Zweiter Gast war heute Raphael Härtel, Kandidat für den Ortschaftsrat (Wahl 26. Mai 2019) auf der Liste H+G.
Ende dieser gefühlsmäßig und emotional sehr durchwachsenen Zusammenkunft war 19:40 Uhr.
Carsten Claus
25. Mai 2019
Fotos:
Gerhard Wagner: Ingobert Rost
Alle anderen: Carsten Claus