Nach 20 Monaten …
… leuchtete im linken Fenster der ersten Etage des Einsiedler Rathauses wieder einmal das „Donnerstag-Licht“, soll heißen, die Geschichtsgruppe hatte sich nach so langer Corona-Zwangspause zu einem Treffen zusammengefunden.
13 Mitglieder waren anwesend, als Ingobert Rost um 18.04 Uhr die Runde eröffnete.
Er gab einen Rückblick auf die Geschehnisse der vielen vergangenen Monate mit Kontaktbeschränkungen und der dadurch bedingten Unmöglichkeit von Treffen dieser Art.
Am Denkmal für die Opfer von Bombardierung und Krieg auf dem Einsiedler Friedhof, das am 5. März letzten Jahres mit drei Gedenktafeln ergänzt wurde, sei alles in Ordnung, führte er aus.
Erinnerungen & Ausblicke
Schmerzlich erinnerte Ingobert Rost an unser langjähriges Mitglied Gotthard Hüttl, der am 21. Mai 2021, im 91. Lebensjahre stehend, gestorben war. Er zitierte aus dem sehr positiven Antwortschreiben der Hinterbliebenen als Reaktion auf das Kondolenzschreiben der Geschichtsgruppe und zeigt Unterlagen, die er von Gotthard Hüttl für heimatkundliche Forschungen erhalten hat.
Aber Weiteres ist seit März 2020 passiert. Neue historische Tafeln stehen an den ehemaligen Standorten der Verbandwattefabrik Lippmann und des „Etablissements Waldesrauschen“ sowie am Beginn des Fischzuchtgrundes.
Für die Mühlbergbrücke ist eine solche Tafel in Planung und auch textlich schon entworfen. Weitere Querungen in Einsiedel sind noch offen: beide Niederwaldbrücken, die obere & untere Kaskadenbrücke und die Hahnbrücke.
Unverändert seit März 2020 der „Einsiedler Anzeiger“, er erscheint nach wie vor grundsätzlich deutlich verspätet statt zum angesetzten Termin des Verlags.
Silvio Müller führt aus, dass er aus dem Nachlass von Gerhard Wagner alles Eisenbahngeschichtliche für den Einsiedler Bereich erhalten hat. Alle sind der Meinung, dass dieses wertvolle Material bei ihm in besten Händen ist.
Zukunft der Geschichtsgruppe
Hauptthema aber war dann die Problematik der im Raume stehenden Liquidation von H+G Einsiedel und damit auch Auflösung der Geschichtsgruppe.
Ingobert Rost und danach Gerd Arnold trugen die Sache erneut und ausführlich vor. Letzterer, zurzeit noch Vereinsvorsitzender, sagte, dass für ihn bezüglich dieser Führungsposition am Jahresende definitiv Schluss sei. Er brachte auch seine Befürchtungen zum Ausdruck, dass die für den 29. Oktober angesetzte Mitgliederversammlung unter Umständen wegen nicht umsetzbarer Corona-Auflagen ausfallen könnte.
Auf dieser Mitgliederversammlung soll ein neuer Vorsitzender gewählt werden oder die Auflösung des Vereins beschlossen werden.
Die Diskussion zur Weiterführung der Geschichtsgruppe beginnt verhalten, gewinnt aber rasch an Intensität. Sehr realistische Vorschläge zur Bewahrung des historischen Erbes werden vorgebracht.
Insgesamt nahm dieser Block am heutigen Abend breiten Raum ein – und so war es auch angedacht.
Schlussakkord
Letztendlich zitiert Ingobert Rost noch kurz aus einem Wanderführer von 1899, Thema: die Einsiedler „Ziegenschweiz“.
Auch dazu wird es irgendwann mal eine historische Tafel geben.
Um 19:25 Uhr endete die heutige Sitzung, aber nicht ohne vorher den 11. November als Termin für das nächste Treffen zu bestimmen.
Carsten Claus (auch Fotos)
16. Oktober 2021